Nach neun wunderbar entspannten Tagen
lassen wir nun die Cook Inseln hinter uns. Haben wir das Paradies
gefunden? Nun ja, wenn man Sonne, türkisblaues Meer, weiße
Sandstrände mit Palmen, freundliche Menschen und Entspannung pur als
das Paradies versteht, dann auf jeden Fall. Wenn man völlig
überteuerte Inselpreise, Touristen-Flair und Steinzeit-Internet mit
einkalkuliert, dann lässt sich sagen, dass die Cook Inseln einen
wunderbaren Urlaub versprechen, man aber nach einigen Tagen des
Idylls durchaus auch gern wieder weiterzieht, und sei es auch nur, um
das Reisebudget zu schonen.
Nach langem Flug von LA aus (9,5
Stunden!) sind wir am Montag, den 3. September früh morgens um 5:30
auf Rarotonga gelandet und wurden ganz klischeehaft mit Blumenkette
empfangen und im winzigen Terminal trällerte ein Musiker in
Hawaiihemd und spielte auf seiner Ukulele. Mit dem Shuttle ging es
dann über die Hauptstraße (Standard deutsche Dorfstraße, führt an
der Küste genau einmal um die Insel) zu unserem Hostel am Muri Beach
– und sehr zu unserer Freude konnten wir bereits in unser Zimmer.
Nach einer Runde Schlaf ging es dann ans Erkunden: Rundgang durch das
Hostel, Frühstück einkaufen (26 NZD für Toast, Margarine,
Marmelade, Wurst und Saft), und natürlich zum Strand (10 Sekunden
Fußweg). Und das Wasser IST tatsächlich so türkis, wie auf
kitschigen Südseepostkarten. Da hier derzeit noch Winter ist, haben
wir bei für uns angenehmen 20 Grad einen ersten Spaziergang gemacht
und uns darauf gefreut, hier entspannte Tage verbringen zu können.
Und so sah unser Programm aus:
Schlafen, lesen, gammeln, schwimmen, schlafen, am Strand spazieren,
entspannen, spielen, schlafen, lesen, … Dazwischen gab es natürlich
einzelne Aktivitätsschübe – mit dem Bus einmal um die Insel
fahren (es gibt genau 2 Buslinien – „Im Uhrzeigersinn“ und
„Gegen den Uhrzeigersinn“), auf den ollsten und unbequemsten
Fahrrädern auf diesem Erdball in die „Hauptstadt“ Avarua radeln
(„Hauptstadt“ erweckt, die Illusion, es könnte sich um eine
Stadt handeln, was eindeutig nicht der Fall ist, schließlich leben
auf allen Cook Inseln zusammen nur 19.000 Menschen), oder aber ein
1000-Teile-Puzzle in unter 8 Stunden fertigstellen. Ansonsten sind
wir unserem Motto „Entspannen im Paradies“ treu geblieben.
Am Freitag ging es dann weiter auf die
kleinere und noch idyllischere Nachbarinsel Aitutaki. Man mag es kaum
glauben, aber die Leute waren noch freundlicher, und das Wasser noch
türkisblauer. Auf einer Bootstour haben wir die Lagune erkundet, die
Unterwasserwelt mit ihren Korallen, bunten Fischen und
Riesen(RIESEN)muscheln entdeckt, und es hat uns wirklich sprachlos
gemacht. Und da unsere Beschreibungen sowieso nur platt und
floskelhaft klingen können, lassen wir einfach die Bilder sprechen –
einfach in die Bildergalerie klicken und staunen :-)
Am Sonntag haben wir einen der
einheimischen Gottesdienste besucht – die Bewohner der Cook Inseln
sind überaus christlich, seit im frühen 19. Jahrhundert die
Missionare am Werk waren. Auf Aitutaki können die 1800 Bewohner
zwischen 9 Kirchen wählen, Mormonen und Zeugen Jehovas
eingeschlossen. Der Gottesdienst wird sowohl auf Cook Maori als auch
auf Englisch gehalten, und es wird viel gesungen, meist auswendig und
mehrstimmig. Da wir kein Auto zur Verfügung hatten und es auf der
Insel keinen Linienverkehr gibt, hat uns freundlicherweise ein
Ehepaar, das wir noch am Freitag Abend beim Essen kennen gelernt
hatten, abgeholt. Und auch nach der Kirche wurden wir von den beiden
noch über die Insel kutschiert – zum Mittagessen ins Kofu Café
(teuer aber lecker), zum Perlenschmuck gucken (und kaufen), und
anschließend wieder nach Hause. Die Menschen hier sind wirklich
freundlich, überall wird man gegrüßt, die Leute strahlen
Lebensfreude aus, und wenn man an der Straße entlang spaziert, kann
man sicher sein, dass immer wieder Autofahrer anhalten und fragen, ob
man eine Mitfahrgelegenheit braucht. Diese Freundlichkeit werden wir
auf jeden Fall in Erinnerung behalten...
Heute ging es dann nach einer letzten
Runde schwimmen und schnorcheln wieder zurück nach Rarotonga und
weiter nach Auckland. Wir haben die Datumsgrenze überquert und sind
jetzt nicht mehr 6/9/12 Stunden hinter deutscher Zeit zurück,
sondern mittlerweile 10 Stunden voraus. Auch das Wetter hat sich
gewandelt. Nach nun knapp 6 Wochen Hitze wurden wir mit 8° und Regen
empfangen, aber wir freuen uns auch ein bisschen auf die kühleren
Temperaturen hier in Neuseeland. Bis Samstag bleiben wir in der
größten Stadt Neuseelands und dann schauen wir mal weiter. Wie
immer werden wir berichten...
Viele Grüße in die Heimat,
Carsten und Simone
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